Schriftliche Anfrage
11.07.2023

Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen Klara Schedlich und Christoph Wapler habe ich den Senat zum geplanten Bündnis für Ausbildung befragt (Drucksache 19/16182). Ziel des Bündnisses ist es laut Regierungspolitik, bis zum 30. April 2025 mindestens 2.000 zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze zu schaffen – und diese bis spätestens 31. August 2025 auch tatsächlich zu besetzen. Unsere Anfrage zeigt: Viele Eckpunkte sind noch unklar, aber die Themenpalette ist breit.
Wer soll beteiligt werden?
Wirtschafts- und Sozialpartner, paritätisch besetzt
Senatsverwaltungen für Arbeit (federführend), Wirtschaft, Bildung sowie die Senatskanzlei
Bundesagentur für Arbeit (Regionaldirektion Berlin-Brandenburg)
Wissenschaftliche Expertise und Perspektive junger Menschen über Bündnispartner
Keine offene Bewerbungsmöglichkeit, Größe des Bündnisses noch in Abstimmung
Einbindung bestehender Strukturen:
Der Landesausschuss für Berufsbildung (LAB) soll das Bündnis fachlich begleiten
Die bestehende Task Force Ausbildung wird als Arbeitsebene fortgeführt
Themenschwerpunkte:
Ausbildungsplatzumlage (Gesetzentwurf in Arbeit)
Ausbildungsqualität und Übergangsmanagement
Ausbildungsplatzgarantie, Azubi-Wohnen, Verbundausbildung, Qualität von Praktika
Ausbildungsbegleitende Unterstützung, Digitalisierung, Inklusion
Bekämpfung von Diskriminierung beim Zugang zur Ausbildung
Ziele und Herausforderungen:
Die 2.000 Plätze müssen dauerhaft geschaffen werden
Besetzung dieser Plätze ist ebenso entscheidend wie die Meldung in der Statistik
Bündnis soll neue Dynamik schaffen, auch zur Sicherung des Fachkräftebedarfs im Kontext von Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie
Solidarische Ausbildungsplatzumlage ist als ultima ratio gedacht – nicht als Strafe, sondern als Anreiz für mehr Ausbildungsplätze
Zeitplan:
Konstituierung am 30. August 2023 im Roten Rathaus
Arbeitsweise und Treffen noch in Abstimmung
Unser Fazit:
Das Bündnis für Ausbildung kann ein starkes Instrument gegen die Ausbildungskrise in Berlin werden – wenn es klare Ziele, verbindliche Arbeitspakete und die nötige finanzielle wie politische Unterstützung bekommt. Vor allem muss es gelingen, die 2.000 zusätzlichen Plätze nicht nur zu schaffen, sondern nachhaltig zu besetzen.
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