Schriftliche Anfrage
12.05.2025

Gemeinsam mit meinen Fraktionskolleginnen Klara Schedlich und Catrin Wahlen habe ich den Senat zu einem wichtigen Baustein der Jugendberufshilfe befragt:
Und zwar nach den sozialpädagogisch begleiteten Ausbildungen nach § 13 SGB VIII. Diese Angebote richten sich an junge Menschen, die beim Übergang in die Arbeitswelt besondere Unterstützung brauchen – sei es aufgrund sozialer Benachteiligung, individueller Beeinträchtigungen oder schwieriger Lebensumstände.
Zentrale Ergebnisse unserer Anfrage
Angebotsumfang: In Berlin gibt es aktuell 23 Träger mit rund 330 Plätzen für sozialpädagogisch begleitete Ausbildungen. Sie decken ein breites Spektrum an Berufsfeldern ab – von Pflege- und Dienstleistungsberufen über Handwerk und Technik bis zu IT und Medien.
Nutzung: In den letzten fünf Jahren wurden pro Jahr zwischen 2.000 und 2.500 junge Menschen erreicht. Rund 70 % schließen ihre Ausbildung erfolgreich ab.
Bedarfe: Besonders gefragt sind Ausbildungsangebote im Dienstleistungs- und Pflegebereich, während die Nachfrage im Handwerk und Gastgewerbe rückläufig ist.
Zugang: Die Teilnahme setzt eine individuelle Bedarfsermittlung durch das Jugendamt voraus. Kriterien sind u. a. fehlender Schulabschluss, Ausbildungsabbrüche, Sprachbarrieren, schwierige familiäre Situationen oder gesundheitliche Einschränkungen.
Kooperation: Die Planung und Durchführung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Jugendämtern, Jugendberufsagenturen, freien Trägern sowie Kammern und Unternehmensverbänden.
Politische Bewertung
Die Zahlen zeigen: Sozialpädagogisch begleitete Ausbildungen sind ein wirksames Instrument, um Jugendlichen mit erschwerten Startbedingungen eine berufliche Perspektive zu eröffnen. Die hohe Erfolgsquote spricht für die Qualität der Arbeit in diesem Bereich.
Gleichzeitig sehen wir Handlungsbedarf:
Mehr Plätze schaffen, um den Bedarf zu decken.
Angebote stärker modularisieren, damit junge Menschen flexibler auf Veränderungen in der Arbeitswelt reagieren können.
Attraktivität handwerklicher Berufe erhöhen, um auch hier wieder mehr Teilnehmende zu gewinnen.
Für uns ist klar: Jeder junge Mensch hat ein Recht auf eine berufliche Perspektive – unabhängig von Herkunft, Bildungsbiografie oder Lebenssituation. Die sozialpädagogisch begleitete Ausbildung ist ein Schlüssel, um dieses Recht in die Praxis umzusetzen.
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