Schriftliche Anfrage
29.02.2024

Gemeinsam mit meinem Kollegen Taylan Kurt haben wir den Senat gefragt, wie es um die Schuldner- und Insolvenzberatung in Berlin steht. Denn angesichts steigender Mieten, hoher Energiepreise und der anhaltenden Inflation geraten immer mehr Berliner*innen in finanzielle Schieflage – und brauchen schnelle, kompetente und unbürokratische Unterstützung.
Aus der Antwort geht hervor: In Berlin gibt es derzeit 37 anerkannte Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen, überwiegend betrieben von freien Trägern. Finanziert werden sie aus Landesmitteln sowie – in geringerem Umfang – aus Bundesmitteln. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren stark angestiegen, und vielerorts gibt es lange Wartezeiten, die sich teils über mehrere Wochen oder gar Monate ziehen.
Besorgniserregend ist, dass es bislang keine landesweite Bedarfsanalyse gibt, um zu ermitteln, wie viele Beratungsplätze tatsächlich benötigt werden und wo die Engpässe am größten sind. Ohne diese Grundlage kann der Ausbau der Beratungsstellen kaum gezielt erfolgen. Dabei ist klar: Wer in einer akuten finanziellen Krise steckt, darf nicht monatelang auf einen Termin warten müssen – jede Woche Verzögerung kann dazu führen, dass sich Schulden weiter auftürmen und Perspektiven schwinden.
Unsere Forderung:
Wir fordern deshalb, dass der Senat nicht nur die Finanzierung verstetigt und ausbaut, sondern auch ein belastbares Konzept vorlegt, wie Wartelisten abgebaut und die Beratungsstellen personell gestärkt werden können. Schuldner- und Insolvenzberatung ist keine Nischenaufgabe, sondern ein zentraler Bestandteil sozialer Daseinsvorsorge – und muss in einer Stadt wie Berlin für alle, die sie brauchen, jederzeit erreichbar sein.
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